Vorbereitung für den Einbau einer "verdrahteten" CT060:

Es versteht sich von selber, das bei allen arbeiten am Falcon030-Computer alle Sicherheits-maßnahmen eingehalten werden müssen! Dies betrifft vor allen den Schutz vor Netzspannung und Antistatik (Siehe hierzu auch die französisch/englische originalsprachige Web-Site).

Zuerst wird natürlich der Stecker gezogen; dann das Gehäuse geöffnet und das Motherboard insofern vorbereitet, indem folgende Komponenten ausgebaut werden: (Dies betrifft meinen Falcon030, welcher mit einer Speed-Resolution-Card, einem Falcon-Speed (Intel 286er Prozessor), und 14 MB RAM nachgerüstet wurde. Diese Anweisung bezieht sich hauptsächlich auf die Speed-Resolution-Card und den "Clockpatch", tatsächlich dürften inzwischen die meisten Falcons mit dem "Clockpatch" und der einen oder anderen Beschleunigung aufwarten.) Die Vorbereitung betrifft (vor allem die Entfernung) folgender Komponenten:

Alle Angaben über die Orientierung beziehen sich auf eine Lage, als wenn der Computer betriebsfertig vor einen liegen würde (abgesehen von den o. g. Entfernungen)! Anschließend sollte es in etwa so aussehen:

Foto 1: Originalmotherboard (hier wurde leider VIDEL mit dem MATRIX-Chip verwechselt; Quelle: ST-Computer 11/92)

1.Schritt: Deinstallation des "Clockpatches"

Dieses kann zuweilen die größte Hürde für den Einbau einer „verdrahteten“ CT60 sein, da es hierbei auf die Qualität der Ausführung des Clockpatches ankommt. Dirk Strangfeld äußert sich hierzu auf seiner Homepage (siehe: Lötpads), bei mir hatte es zur Folge, das ich einen „jungfräulichen“ Falcon030 erstanden habe, um die CT60 dann dort einzubauen

( Einbau einer "25 MHz Bustakt"-Erweiterung:

Falls man folgende RAM-Karte folgendes Types besitzt:

kann folgender neuer "Clockpatch" eingebaut werden, weil mit diesen Karten ein schnellerer Zugriff auf das sogenannte ST-RAM möglich ist:

der 74F08 wird wie folgt recycelt: Pin 14 wird mit Pin 14 des "U63" verbunden, ebenso wie Pin 7 mit Pin 7 (Alles am besten, in dem der 74F08 "huckepack" aufgelötet wird. Desweiteren werden Pin 12 und Pin 13 des 74F08 verbunden und diese Verbindung mit dem vorderen Anschlußpunkt von "R216" verbunden. Der hintere Anschlußpunkt von "R216" wird mit dem Pin 11 des 74F08 verbunden. In diesem Fall entfällt auch der unten beschriebene Einbau eines 33 Ohm- Widerstandes als "R216".

Falls man folgende RAM-Karte besitzt:

erübrigt sich der oben beschriebene neue Clockpatch, diese Karten sind etwas zu langsam) Hinweis: zur Begründung des neuen (bzw. zur Ablehnung des alten) Clockpatch schrieb mir Rodolphe (Originalton): One remark about the old clock patch you deinstall on your page : this clock patch is very bad ! It badly bufferize the clock to 030 SLOT bus and the clock to SDMA / FPU, BUT not the clock to 030 + GALS ! This gives a non-synchronization that is not important with 030, but is important with

CT60 that need to be sync with GALS of the motherboard. Second thing, it is stupid in term of electronic, to charge TWO clock traces with only one gate (74f08) output ! A good clock patch uses 1 GATE for 1 clock ! The correct clock patch on Falcons was a 74F08 with the 3 gates used : one for R216, one for R221 and one for R222 ! I don‘t know who is the bad guy who published this schema of clock patch but it is very bad , and I‘m sorry to see that some people have it in their machine !

2.Schritt: Entfernen der Speed-Resolution-Card

Foto 2: Übersicht 1, rot markiert wurde der Bereich des "Clockpatches", hellblau der Bereich, wo sich L102 befindet:

3.Schritt: Einbau der CT060

( Einbau einer "25 MHz Bustakt"-Erweiterung:

Anstelle eines 68 Ohm- Widerstandes muss hier ein 47 Ohm- Widerstand verwendet werden.)

( Einbau einer "25 MHz Bustakt"-Erweiterung:

Da der DSP gut belastet wird, ist dieser zu seinem eigenen Schutz mit einen Kühlkörper zu versehen. Dieser kann aufgeklebt werden ("Sekundenkleber"). Dieses ist zwar dann unwiderruflich, aber Kühlung hat noch keinem Chip geschadet.)

Foto 3: SDMA-Termination und Anschluss des DSP

Nun folgen die nächsten Schritte: zu allererst denken wir hierbei natürlich an den Arbeitsspeicher. Hier gilt folgendes zu beachten. Rodolphe scheint einen offensichtlichen Hinweis nicht beachtet oder erwähnt zu haben (soweit ich dieses seiner Website "SDRAM" entnehmen kann): Es ist darauf zu achten, ob der Speicher-Riegel mit 66MHz klar kommt! (dieses ist nicht! selbstverständlich), andere Speicher-Riegel sind obsolet!. Wenn ein passender Speicher-Riegel vorhanden ist, best eht die Aufgabe darin, diesen in die CT060 einzustöpseln, bevor die Karte selber in den linken Erweiterungsbereich eingedrückt wird (der rechte Erweiterungsbereich steht weiterhin für die RAM-Card zur Verfügung. Ansonsten werden noch folgende Komponenten benötigt: 3 Stecker für "Power" , LED und "Reset" sowie dazugehörend einen Tast-Schalter, eine LED und einen Taster für "Reset". Ggf. einen Wechsel-Schalter als Ersatz für die Jumperbrücke, mit der der Boost-Vorgang (Boost von CT060/ Boost von Falcon030) geregelt wird. Die nächste Aufgabe besteht darin, entsprechende Ausschnitte (für Taster/Schalter) in das Falcon030-Gehäuse zu integrieren und die Komponenten mit ihren Anschlüßen und der CT060 zu verbinden. Sobald die CT060 mit Speicher (SDRAM) ausgestattet wird und:

a) eingestöpselt ist

b) mit den zusätzlichen Teilen (Ein/Aus;LED;Reset) verbunden ist und

c) die Verbindung zum ATX-Netzteil steht (siehe auch hier das Original)

d) Einbau eines Lüfters (statt des Riesen-Trums, den Rodolphe verwendet) Hier scheint ein besonders flacher 40X40mm Lüfter geeignet, welcher irgendwie zwischen den beiden äußeren Kühlrippen der CT060 eingepresst/eingeschoben werden muss. Immerhin ist diese Variante in das Original-Gehäuse einbaubar und kühlt den 68060-Prozessor besser, wie Rodolphes Vorschlag, den Lüfter letztendlich irgendwohin zu verbauen:

siehe Foto der eingebauten CT60

Natürlich wäre es noch sinnvoll, diesen Lüfter mit einer Temperatursteuerung auszustatten, da er doch recht laut ist.

e) Natürlich braucht auch das Motherboard Strom. Zu diesem Zweck wird die Stromversorgung der Floppy genommen, an der Floppy abgelöst und mit der CT60 verbunden (Polung beachten!). Für die Floppy muß man sich dann ein eigenes Kabel bauen, wenn man eine Lösung wünscht, welche das ATX abtrennbar macht.

f) Zuguterletzt müsste alles wieder mit dem Abschirmblech abgedeckt werden. Dabei muß allerdings noch ein Einschnitt für den Lüfter und das SDRAM der CT60 eingefügt werden. Bis dahin kann man den Rechner in diesem Bereich ungeschirmt lassen, aber nicht in der Nähe von Handys oder anderen empfindlichen Geräten.

( Einbau einer "25 MHz Bustakt"-Erweiterung:

Der 40MHz Oszillator auf der CT060 muss gegen ein 50 MHz-Modell ausgetauscht werden. Der 40 MHz Oszillator ist verlötet!, dies heißt: es muss gelötet werden!)

Da sich nunmehr die Frage stellt, wo sich der Oszillator befindet: hier ein Schema der CT060!

gilt es: alles wieder zusammen schrauben und sich freuen!!


Hinweis: Bisher sind 31 CT060-Karten ausgeliefert worden. Entsprechend der bisher aufgelaufenden Fehlermeldungen versucht Rodolphe nun mehr, die restlichen Karten der ersten Serie (und die Karten einer potentiellen zweiten Serie) zu optimieren: Dies bedeutet für die erste Serie z.B.: achten Sie darauf, ob der der 68060-er wirklich fest in seinem Sockel sitzt! (bei der zweiten Serie wird er fest verlötet). Was ich bisher noch nicht so richtig verstanden habe, ist die Methode des upflashings der verschiedenen Bauteile. Wenn ich dieses verstanden habe, werde ich mein Wissen natürlich sofort veröffentlichen! (bis dahin hoffe ich natürlich, das meine persönliche CT060 mit dem optimalen ABE- bzw. SDR-Flash für meine Hardware ausgerüstet sein wird). Leider war dem nicht so, inzwischen hat der ABE-Flash ein Update erfahren, welche mit der nächsten Trance geliefert wird, Bei mir mußte ich stattdessen eine Einstellung des Harddiskdrivers (HDD) ändern, über die ich aber per Email informiert wurde, so das es diesbzgl. keine Probleme gab.


Ein besonderer Hinweis: Ich danke Dirk Strangfeld für den Einbau der CT60 in meinem Rechner und kann ihn nur weiterempfehlen und verweise hierzu auf seine Homepage! (auch wenn diese durch den Einsatz von Java-Applets nicht mit CAB oder einen anderen Atari-Browser nutzbar ist)


Inzwischen ist Dirk Stranfeld meinerseits mit der Konstruktion des „up-flash-Kabels“ beauftragt worden, was insofern wichtig ist, da er es zu einem deutlich günstigeren Preis realisiert, wie Xilinx! Wichtig für die Verwendung des Kabels ist hierbei, das die CT60 vom Falcon gelöst werden muß, außer man hat folgende Modifikation vorliegen:

- NVDI muß installiert sein (zur Vermeidung von Zugriffen auf den Blitter-Chip)

- Auf der CT60 muß folgende Datenleitung gekappt sein (siehe Bild), was aber nach einer Email von Rodolphe für alle CT60 zutreffen dürfte, welche nach der 31. Karte ausgeliefert wurde.

- Und (Wichtig): Auf der Karte muß ein zusätzlicher Widerstand (1-10 KOhm) auf einen der drei „74LVC245A- Chips“ eingelötet sein. Dieses ist nicht! serienmäßig der Fall, obwohl ich Rodolphe darum gebeten hatte; immerhin hat er als Reaktion auf meine Nachfrage meine eigene Karte um einen solchen Widerstand ergänzt.

Liegen alle drei Voraussetzungen vor, kann die CT60 im eingebauten Zustand „geflasht“ werden, ansonsten muß sie (wie Eingangs erwähnt) unter Beibehaltung der sonstigen Verbindungen mit dem Motherboard bzw. dem ATX-Netzteil vom Erweiterungs-Sockel gelöst werden.